Ermioni


Ermioni

Das Gebiet um Ermioni, seit ca. fünftausend Jahren besiedelt, ist bereits in der mykenischen Zeit ein wichtiges Handelszentrum. Homer ist der erste, der Ermioni in seiner Ilias (II, Z.560) als eine der Städte, die am trojanischen Krieg teilnahmen, erwähnt. Wie aus dem Werk des Geographen Stravonas (76 v.Chr.— 23 n.Chr.) hervorgeht, erlangt Ermioni seine Blüte um 500 v.Chr., und bleibt bis ins I . Jh. n.Chr. (Römerzeit) eine einflußreiche Stadt. Nach Herodot nimmt es 480 v.Chr. mit drei Trieren an der Schlacht von Salamis teil und entsendet 479 v.Chr. fünfhundert Männer in die Kämpfe bei Plateia.

Antike Fragmente an Häusern und Kirchen bezeugen, daß die Stadt Ermioni seit jener Zeit ohne Unterbrechung bewohnt wird, wieder und wieder errichtet an der gleichen Stelle.
Erbaut an den sanft absteigenden Hängen des Pronos, erstreckt sich die Stadt hinunter bis ans Meer und endet auf zwei Landzungen, die die Bucht von Ermioni einrahmen. An der nördlicheren
der beiden befindet sich der Hafen und auf der südlichen der Ortsteil Mandrakia.
Bevor das Städtchen erkundet wird, sollte man es nicht versäumen, sich erst einmal mit Ouzo und lecker zubereiteten“ Mezes“ zu stärken.
Zunächst schaut man sich die Bisti, eine kleine, mit Pinien bewachsene Landzunge am Ende des Orts, die zugleich archäologische Stätte ist, an.

Ein Spaziergang zur schneeweißen restaurierten Windmühle sowie zur Ruine der alten Burg und den Überresten eines antiken Tempels lohnt sich zu jeder Zeit. Überall findet man Stücke von Muschelschalen, die davon zeugen, daß die Verarbeitung der Purpurschnecke einst der Stadt zu ihrer wirtschaftlichen Blüte verhalf.

Pausanias, dessen umfangreiche Aufzeichnungen bis heute erhalten sind, bereiste die Gegend im 2.Jh. v.Chr. und bewunderte die Tempel. Auch erfreute er sich an den Festen und Wettkämpfen. Geschichte ist an allen Orten gegenwärtig. Um die heutige Stadt kennenzulernen, steigt man zur Bischofskirche der Taxiarchon aus dem 17.Jh. hoch, die auf den Fundamenten eines Demeter-Tempels errichtet ist, Straßen aus der Antike sind noch innerhalb der Einfriedungen zu erkennen. Nebenan steht ein typisch ermionitisches Haus, in dem 1827 die 3. Nationalversammlung stattfand und welches heute das Historische Volkskundemuseum beherbergt, mit den Büsten der Freiheitskämpfer Mitsa im Vorgarten.
Ganz in der Nähe befindet sich auch die alte Schule aus der Zeit Kapodistrias, die heute als Saal für Kulturveranstaltungen dient.
Wer noch über die letzten Häuser hinaufsteigt zum Pronos, stößt auf eine im Inselstil erbaute Kapelle der Ag.Ermioni und wird dort mit einem überwältigenden Ausblick belohnt. In Richtung Osten kann man bis zu den Inseln Dokos und Hydra, an klaren Tagen noch weiter sehen. Im Westen erstreckt sich die Ebene mit ihren Pfirsich-, Orangen- und Olivenhainen. Die oben erwähnten Inseln sowie auch Spetses sind von Ermioni ohne Umstände mit dem Schiff zu erreichen.

Auch ein Abstecher zum byzantinischen Nonnenkloster Ag. Anargiron mit seinen Wandmalereien und seinem heilkräftigen Wasserquell im Innenhof lohnt sich. Rund um Ermioni Sandstrände Kuverta, Bourloto,Petrothalassa mit modernen, luxuriös ausgestatteten Hotels.
Wer sich statt einem Fisch-Essen und dem bunten nächtlichen Treiben im Städtchen lieber dem Vergnügen einer Weinkost hingibt. besucht Iliokastro. Schon sein antiker Name „Eileoi“ bezieht sich auf auf seinen süffigen Wein.

Eine gut ausgebaute Bergstraße führt hinauf nach Iliokastro und bietet herrliche Ausblicke auf die ganze ermionitische Küste.
Wenn man auch die östlichsten Strände der Ermionida kennenlernen will, fährt man bis Dardisa und Thermisi, das mitten in Obsthainen liegt und wo die Luft im Frühling schwer ist vom Duft der blühenden Bäume. Unweit davon Hotelanlagen, und über dem Dörfchen beherrscht die venezianische Burg die Landschaft und lädt ein zum Erforschen.

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