Die Frankenherrschaft


Die Frankenherrschaft

Dasselbe Schicksal wie Konstantinopel 1204 erlitt auch Achaia – wie übrigens ganz Griechenland -, welches im Namen des Herrschers Thessalonikis Bonifazius von Montferrat von Guillaume Champlitte erobert wurde. Die erste Stadt, die sie aus Korinth kommend über den Land- und Seeweg eroberten, war Egio, danach Patras und dann Kato Achaia. Damals wurde Achaia in 48 Lehen aufgeteilt, von denen das Fürstentum Patras, 12 das Fürstentum Kalavrita und die übrigen 8 das Fürstentum Vostitsa (Egio) bildeten. 1275 wurde ein Teil des Fürstentums Patras abgeteilt und es entstand das Fürstentum Chalandritsa, mit dem Fürsten Guy de la Tremoille bzw. Tremouille, dessen Burg,“Tremoulas“ ernannt wurde. Später nach dem Tod des Landesbischofs von Kalavrita Otto de Tournié, beanspruchte die Familie Tremoille aus Chalandritsa auch das Fürstentum Kalavrita. Das Gebiet und die Städte rund um den Ladonas Fluss gehörten zum Fürstentum Akova mit den Lehnen Kerpini (Arkadien) und Strezova (Dafni), über welche Margarita von Passawa herrschte und deren Steuern einnahm. Damals wurde über den Ladonas die „Brücke der Dame“ gebaut, um die beiden Lehen zu verbinden.

Gegen 1276 verkaufte der Herrscher des Fürstentums Patras Guillaume Alamanos seine Besitzungen an den Papst von Rom und so ging die Gegend in die Gerichtsbarkeit der Römischen Kirche über. Bis es 1408 vom Papst der Adelsrepublik Venedig überlassen wurde. Mit der Hauptstadt Glaretza (das antike Kyllini) der Präfektur Ilias schaffte es das Fürstentum Achaia bzw. Moreos innerhalb eines kurzen Zeitraums seine Wirtschaft wiederaufzubauen und eine vorläufige Einigkeit zwischen Besetzern und Besetzten hervorzurufen. In diese Richtung engagierte sich auch der Fürst von Achaia Gottfried Villehardouin, der sogar vor einem Bruch mit der mächtigen Katholischen Kirche nicht zurückschreckte, deren intoleranter Geist das harmonische Nebeneinander der Einheimischen und der Fremden behinderte.

Besonderen Eifer zeigten die Eroberer bezüglich der Errichtung neuer und der Instandsetzung alter Burgen und Türme, die ihnen die Kontrolle der Gegend ermöglichten. Damals wurde die Burg von Patras ausgebaut, die als erster Justinian auf den Grundmauern der antiken Akropolis gebaut hatte. Sie errichteten auch eine einfache Mauer in Kato Achaia in der heutigen Stadtgemeinde Dimi, die Burg von Kalavrita und die Türme in Chalandritsa. Saravali, Kastritsi u.a. Sie setzten die Burgen von Santameri, Kamenitsa und Lyssaria Instand. sowie die Türme in Drepano und Psathopirgos.

Das Reich der Franken auf dem Peloponnes wurde jedoch 1259 nach der Schlacht bei Pelagonia (Makedonien) gestürzt, wo Guillaume II. Villehardouin geschlagen und von Michael VIII. Palaiologos gefangen genommen wurde. Letzterer verlangte und erhielt für dessen Freilassung die Burgen von Monemvasia. Mani und Mystra. So wurde das griechisch-byzantinische Despotat von Mystra gegründet, welches die Kämpfe gegen die Frankenherrschaft befehligte, die 1430 siegreich beendet wurden. Gesamt Achaia wurde im Frühjahr 1430 von den Franken befreit, als der spätere Kaiser von Byzanz Konstantin XI. Palaiologos die Burg von Patras besetzte.

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